Image
19.02. Blog_Rückfälle verhindern Antihornomelle Therapie
Plattform Brustkrebs (Roche Austria) 20.02.2025

Brustkrebs im frühen Stadium: Eine antihormonelle Therapie verhindert Rückfälle - Teil 1

Wie häufig tritt eine Brustkrebserkrankung in Österreich auf?

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Statistisch gesehen erkrankt jede 8. Frau im Laufe ihres Lebens daran. Auch Männer sind betroffen, jedoch seltener (1 Mann pro 500 Frauen). Die meisten Neuerkrankungen treten nach den Wechseljahren auf, häufig im 6. oder 7. Lebensjahrzehnt.


Wichtige Fakten:

  • 4 % der Betroffenen erkranken vor dem 40. Lebensjahr.

  • In etwa 1 % der Fälle betrifft Brustkrebs Frauen unter 35 Jahren.

  • Bei 4 % der Patientinnen sind beide Brüste gleichzeitig betroffen.

  • Zum Diagnosezeitpunkt befinden sich 42 % der Betroffenen im Stadium II oder III.

 

Was bedeutet Brustkrebs im frühen Stadium?

Im frühen Stadium ist der Tumor auf die Brust und eventuell die Lymphknoten in der Achselhöhle auf derselben Seite beschränkt. Es haben sich noch keine Metastasen gebildet, das heißt, der Tumor hat sich nicht auf andere Körperbereiche wie Knochen, Leber oder Gehirn ausgebreitet. Diese Ausbreitung wird als "Metastasierung" bezeichnet.

Die Tumorstadien helfen, den Schweregrad der Erkrankung einzuordnen. Sie werden meist mithilfe des TNM-Systems klassifiziert. Ein frühes Mammakarzinom umfasst die Stadien I bis III:

  • Stadium I: Kleine Tumoren ohne Beteiligung von Lymphknoten oder angrenzendem Gewebe.

  • Stadium II: Tumoren größer als 50 mm oder mit Beteiligung einiger Lymphknoten.

  • Stadium III: Tumoren mit deutlicher Ausbreitung auf die Brustwand oder Haut.

 

Siehe hierzu auch unseren Blogbeitrag „Was bedeutet das alles? Befunde verstehen“.

 

Wie kommt es zu einem Rückfall?

Obwohl Brustkrebs zunächst häufig lokal auftritt, wird diese Krebsart als systemische Erkrankung (=den ganzen Körper betreffend) betrachtet. Schon im Frühstadium können einzelne Tumorzellen in andere Organe wandern. Diese Tumorzellen können lange Zeit inaktiv bleiben (sogenannte "Schläferzellen"). Häufig geschieht dies im Knochen. Unter bestimmten Bedingungen werden die Schläferzellen zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert, was zu einem Rückfall führen kann.

Auch in der ursprünglich betroffenen Brust, der Thoraxwand (=Wand des Brustkorbs) oder den Lymphknoten können Tumorzellen zurückbleiben und zu einem späteren Zeitpunkt wachsen. Daher ist eine umfassende Behandlung und langfristige Nachsorge entscheidend.

 

Risikofaktoren für einen Rückfall:

  • Großer Tumor bei Erstdiagnose

  • Beteiligung vieler Lymphknoten

  • Positiver Resektionsrand (Tumor nicht vollständig entfernt)

  • Eindringen des Tumors in Blut- oder Lymphgefäße

  • Jüngeres Lebensalter (vor den Wechseljahren)

  • Art und Beschaffenheit des Tumors (Tumorbiologie, Molekulare Subtypen)

 

Die Tumorzellen von 70–80 % aller Brustkrebspatient:innen besitzen Rezeptoren für Östrogen und/oder Progesteron auf der Zelloberfläche. Dies macht eine zielgerichtete, antihormonelle Therapie möglich.

 

Den Vortrag zum Thema " Antihormonelle Therapie verhindert Rückfälle beim frühen Mammakarzinom“ von OÄ Drin Maria Reichenbach vom INFO- UND NETZWERKABEND für Brustkrebspatient:innen und Angehörige (08.10.2024, Steyr) finden Sie in der unserer Mediathek.