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Plattform Brustkrebs (Roche Austria) 27.04.2023

Was bedeutet Triple Negativer Brustkrebs?

Manche Brustkrebszellen weisen bestimmte Oberflächenstrukturen (Rezeptoren) auf, die Wachstumsreize in das Zellinnere übertragen und so das Tumorwachstum fördern. Beim triple-negativen Brustkrebs haben die Krebszellen weder Östrogen- noch Progesteronrezeptoren auf ihren Oberflächen. Darüber hinaus sind kaum HER2-Strukturen nachweisbar. Der Krebs ist kurz gesagt dreifach negativ für diese Zielstrukturen. Somit entfallen wichtige Angriffspunkte für die zielgerichtete Therapie. Lange Zeit galt der triple-negative Brustkrebs als schwer therapierbar. Mittlerweile stehen immer mehr wirksame Medikamente zur Verfügung.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für den triple-negativen Brustkrebs?

Beim triple-negativen Brustkrebs ist die Chemotherapie eine zentrale Behandlungssäule, sie wird in den meisten Fällen mit anderen Therapiemöglichkeiten kombiniert. Um möglichst viele Tumorzellen angreifen zu können, werden häufig verschiedene Chemotherapeutika miteinander kombiniert und mehrere Chemotherapie-Intervalle (Zyklen) durchgeführt.

Eine neue Behandlungsmöglichkeit ist die Krebsimmuntherapie. Hierbei werden getarnte Krebszellen für das körpereigene Immunsystem wieder erkennbar gemacht. Eine bestimmte Struktur, genannt PD-L1,  auf der Oberfläche von Krebszellen ist verantwortlich dafür, dass die Krebszellen nicht mehr vom Immunsystem erkannt werden. PD-L1 ist wie ein Tarnumhang für Krebszellen. Durch die Krebsimmuntherapie kann es gelingen, diese Tarnung aufzuheben, sodass die Krebszellen wieder vom Immunsystem erkannt und bekämpft werden können. Atezolizumab war die erste zugelassene Immuntherapie, ein weiteres Immuntherapeutikum ist Pembrolizumab. Die Krebsimmuntherapie wird gemeinsam mit einer Chemotherapie verabreicht.

Sogenannte PARP-Hemmer kommen bei erblich bedingtem triple-negativem Brustkrebs zum Einsatz. Diese verhindern die Reparatur von Schäden an der Erbsubstanz (der sogenannten DNA) der Krebszelle. Dadurch kann sich die Krebszelle nicht weiter teilen, die Zelle vernichtet sich selbst und das Tumorwachstum wird gehemmt.

Ist der Tumor zu groß für eine operative Entfernung oder haben sich Absiedlungen in anderen Körperregionen gebildet, können spezielle Antikörper zum Einsatz kommen, welche mit einem Chemotherapeutikum beladen sind. Diese Antikörper dringen in die Krebszellen ein, platzieren dort das Chemotherapeutikum und hemmen so das Tumorwachstum.