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Plattform Brustkrebs (Roche Austria) 10.01.2023

Welche Arten von Brustkrebs gibt es?

Brustkrebs bedeutet, dass sich ein bösartiger Tumor im Brustgewebe gebildet hat. Dies ist dann der Fall, wenn sich gesunde Zellen in den Milchgängen oder im Drüsengewebe genetisch verändert haben und ungebremst zu teilen beginnen. Wie schnell sich die Zellen vermehren, hängt unter anderem davon ab, wie stark die Krebszellen auf Hormone oder andere Wachstumssignale reagieren.

Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs.

Es ist daher wichtig, den Brustkrebs vor Therapiebeginn genau zu charakterisieren und einzuordnen. Nur so kann eine geeignete Therapie ausgewählt werden, denn die bestmögliche Behandlungsmöglichkeit hängt davon ab, welche Art von Brustkrebs vorliegt.

Brustkrebstypen

Die Unterscheidung erfolgt anhand des Gewebetyps, von dem der Brustkrebs ausgeht (duktal oder lobulär), und der Ausbreitung (örtlich oder ins Gewebe eindringend). Das duktale Karzinom kommt am häufigsten vor, es entwickelt sich aus den Zellen der Milchgänge. Seltener sind lobuläre Karzinome, welche sich aus den Milchdrüsen entwickeln. 

Zusätzlich zum Gewebetyp unterscheidet man den Brustkrebs hinsichtlich des Rezeptorstatus. Rezeptoren sind Eiweißstrukturen auf der Zelloberfläche, die Signale außerhalb der Zelle in den Zellkern weiterleiten (z.B. Wachstumssignale). Der Rezeptorstatus gibt beispielsweise Auskunft darüber, ob der Tumor bestimmte Hormone für das Wachstum braucht und wie schnell er wächst. Je nachdem, ob diese Rezeptoren vorhanden sind oder nicht, werden drei Brustkrebsarten unterschieden: Hormonabhängiger Brustkrebs, HER2-positiver Brustkrebs und triple-negativer Brustkrebs. Unterschiedliche Rezeptortypen sind bereits gut erforscht und werden bei Brustkrebs routinemäßig bestimmt, da gegen sie gerichtete Therapien zur Verfügung stehen. Wenn die Brustkrebszellen Hormonrezeptoren auf ihren Oberflächen aufweisen, wächst der Tumor hormonabhängig. Dann kann das Tumorwachstum durch eine Anti-Hormontherapie gebremst werden. Befinden sich HER2-Rezeptoren auf den Krebszellen, kann eine HER2-gerichtete Antikörpertherapie angewendet werden. Fehlen diese Rezeptoren, ist eine Anti-Hormontherapie bzw. eine HER2-gerichtet Antikörpertherapie wirkungslos. Dann liegt ein triple-negativer Brustkrebs vor, bei welchem in vielen Fällen Krebsimmuntherapie angewendet wird.

Das Brustkrebs-Stadium gibt Auskunft darüber, wie weit der Krebs fortgeschritten ist. Die Einteilung erfolgt anhand der international anerkannten TNM-Klassifikation; T steht für die Tumorgröße, N für einen Lymphknotenbefall und M für Metastasen. Mithilfe der TNM-Klassifikation lässt sich der Brustkrebs in vier Stadien einteilen. Die Einteilung in Stadien von 0-IV fasst die TNM Ergebnisse sozusagen zusammen. Bei der Einteilung in Stadien spricht man auch von “Staging”. Das entsprechende System wurde von der Internationalen Union gegen Krebs entwickelt (englische Abkürzung UICC, www.uicc.org). Je höher das Stadium, desto weiter ist die Erkrankung fortgeschritten und umso ungünstiger ist der Krankheitsverlauf – also die Prognose.